Nachdem wir in McLeod Ganj noch einen ausgiebigen 25 km Trek gemacht haben (Bilder davon findet ihr logischerweise unter der Rubrik Bilder), der uns 1000 Hoehenmeter bewaeltigen liess und uns bis zur winterlichen Schneegrenze brachte, haben wir nachts um 4 unsere Rucksaecke auf die Schultern gehieft und sind mit dem Bus nach Amritsar gefahren. Dort haben wir uns Gestern die allabendliche Grenzschliessungszeremonie angesehen.

Einige Fakten zur Grezschliessungszeremonie:
1. Sie findet zum Sonnenuntergang statt
2. Sie wird von ca 1000 bis 2000 Indern gefeiert
3. Sie erinnert an Monthy Pythons Ministrz od silly Walks (Ministerium fuer bloede Gangarten)

Klingt also komisch und das ist es auch! 1000 Inder kommen zu einer Zeremonie, bei der eigentlich nur die Grenze fuer diesen Tag geschlossen wird um am naechsten Tag wieder eroeffnet zu werden. Aber zur Schliessung kommen taeglich (!) so viele Leute, die patriotisch Fahnen schwenken, dass extra Tribuehnen gebaut worden sind. Die Stimmung ist also klasse nur die Zeremonie, bei der in den wildesten Gangarten gelaufen wird ist doch seltsam und belustigend 😀

Heute haben wir dann noch den Goldenen Tempel, das groesste Sikh-Heiligtum fuer das Amritsar beruehmt ist angeschaut. War schoen anzusehen, aber irgendwie sehen die Sikh-Tempel alle etwa gleich aus (wie auch alle Hindu-Tempel) und es wird mit der Zeit etwas eintoenig.
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Ein Park in dem viele Inder fuer indiens Freiheit protestierten und dabei von einem englischen General erschossen wurden stand auch noch auf dem Programm. Einige der Einschussloecher, der 1650 Gewehrkugeln, sind noch heute zu finden.

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Fuer die Grenzschliessungszeremonie war Amritsar die Reise wert, aber nur um den Rest zu sehen waere der Aufwand zu gross gewesen. Deshalb geht es morgen auch wieder zurueck nach Delhi (Amritsar langweilt/nervt schon fast).

Ach ja hier noch einige Sachen, die einfach so typisch fuer Indien sind.
Zum einen sind das die Tiere. Hier lebt einfach alles auf den Strassen was kreucht und fleucht. Selbst die die in Deutschland in der Stadt oder im Verkehr einen Herzanfall bekommen wuerden. Gesehen hab ich schon alles von Echsen ueber Wildscheine, Katzen, Hunde, Wildpferde und Kuehe. Am haeufigsten (ca 90%) sind dabei allerdings Hunde und die heiligen Kuehe auf den betriebsamen Strassen anzutreffen. Ach und genau diese Tiere sind natuerlich (wuerde in Deutschland ja auch jeder draufkommen) fuer die Muellbeseitigung verantwortlich! Was der Inder so wegschmeisst (Muell landet hier einfach auf der Strasse) wird von den Vierbeinern von essbarem befreit und was nicht festgetreten wird wird irgendwann vielleicht in einem kleinen Feuerchen verbrannt. Super System eigentlich 😛

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Ach was noch typisch indisch ist, ist dass sich einfach niemand kuemmert. Wenn irgendwo eine Leitung geplatzt ist, dann wartet man ab. Wird dadurch die Strasse weggespuelt und man ist selbst dadurch betroffen so schuettet man eben das Loch in der Strasse mit Steinen wieder auf. Das aber Jemand das Wasserrohr repariert, darauf wuerde niemand kommen. Kommt in einem indischen Haushalt kein Strom mehr an so geht der inder einfach zur naechsten Stromleitung und bastelt dort (wie auch immer) eine Leitung ran, die zu seinem Haus geht und ist somit wieder gluecklich weil versorgt. Wer den Strom bezahlt? Keine Ahnung. das wissen die Inder selbst bestimmt auch nicht.

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Und das letzte was typisch ist, ist dass Inder ueberall schlafen koennen. Am besten natuerlich an einem viel befahrenen Kreisverkehr in dem alle hupen.

So etz muss ich weg. wunesch euch was.
ps: sind schon wieder in Delhi. Morgen Abend gehts weiter nach Kuala Lumpur in Malaysia.
Liebe Gruesse Andy